Freitag, 5. September 2014

Medienkritische Erziehung – bei Onlinespielen auf Zeitfresser achten!

Liebe Eltern!

In Zukunft werden wir medienspezifische Tipps aus dem ZDF-SCHAU-HIN-Newsletter in unser Blogprogramm aufnehmen. Wir empfehlen diese Initiative zum richtigen Umgang mit Medien ausdrücklich. Abonnieren Sie bitte den Newsletter, es lohnt sich. Tipps gibt es auch schon zur Medienutzung für kleinere Kinder.

Aus dem August-Newsletter haben wir diesen Artikel gewählt. Nicht selten verbringen Kinder viel zu viel Zeit beim Onlinespielen. Hier gibt es regelrechte „Zeitfresser“, die die Kinder viel zu lange an das Medium fesseln. Was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier:

Bei Spieleauswahl auf “Zeitfresser” achten

Online-Spiele haben viele Fans bei Heranwachsenden und sind auch bei der diesjährigen Computerspielmesse gamescom angesagt. Wir empfehlen Eltern bereits bei der Spieleauswahl darauf zu achten, wie viel Zeit diese erfordern, Spielzeiten zu regeln und auf einen Ausgleich zu achten. Für Kinder unter zehn Jahren sind speicherbare Spiele geeigneter.

Dank immer schnellerer Internetverbindungen bieten reine Online-Spiele, die direkt über den Browser gespielt werden, immer umfassendere Spielewelten, die auch viele Kinder und Jugendliche begeistern. Oft spielen sie auch zusammen in digitalen Gemeinschaften, entwickeln in Chats Strategien und kämpfen so für den gemeinsamen Erfolg. Online-Spiele können die soziale Kompetenz von Kindern stärken, aber auch dazu verführen länger zu spielen, um Anerkennung zu erfahren. Solch soziale Faktoren gilt es für Eltern zu beachten. Diese Interaktion und stete Erfolge führen viele Spieler in einen “Flow” genannten Schaffensrausch und lässt sie voll im Spiel aufgehen, gerade wenn sie wachsende Anforderungen mit gesteigerten Fähigkeiten meistern.

Zeit als wichtigste Währung

Gerade für Online-Spiele, die in Echtzeit weiterlaufen, gilt: Je erfolgreicher Spieler sein wollen, desto mehr Zeit müssen sie investieren. Die wichtigste “Währung” für Online-Spiele ist Zeit. Eltern sollten deshalb darauf achten, was ihr Kind spielt, es und aufmerksam begleiten, damit es andere Kontakte und Interessen nicht vernachlässigt. Deshalb rät sie Eltern mit ihrem Kind verbindlich zu besprechen, wann es wie lange spielen darf. Hausaufgaben, gemeinsames Essen, feste Termine wie das Sporttraining und die Ruhe vor dem Schlafengehen haben dabei Vorrang. Wir empfehlen, dass Kinder speicherbare Spiele oder Online-Spiele nur in Begleitung der Eltern nutzen, bis sie mit etwa zehn Jahren alt genug sind, sich ihre Bildschirmzeit verantwortungsvoll einzuteilen. Als Richtwert gelten etwa neun Stunden pro Woche. So können sie längeres Spielen durch Pausen ausgleichen.

Wichtig ist, dass Eltern ihr Kind in jedem Fall bei der Spieleauswahl unterstützen und dabei auf kindgerechte Inhalte, benötigte Zeit, versteckte Kosten und den Schutz persönlicher Daten achten. Als Anhaltspunkte für „Zeitfresser“ gelten Spiele, die man zeitgleich in Teams absolviert. Kinder können so leicht unter sozialen Druck geraten. Empfehlenswert sind Gruppen, die ihre Zeitbudgets gemeinsam abstimmen. Auch viele Extras sind erst in höheren Levels verfügbar und belohnen Spieler, die viel Zeit mit einem Spiel verbringen. Nachrichten, die Spieler informieren, dass eine neue Aktion startet und auffordern, wieder einzusteigen, setzen Kinder zusätzlich unter Druck und sind daher auszustellen, falls möglich. Reagiert ihr Kind gereizt, wenn es auf das Spiel verzichten muss, und vernachlässigt es dauerhaft Freunde, Schule oder Hobbys, sollten Eltern das Gespräch suchen, Lösungen wie eine längere Spielpause finden und in schweren Fällen Beratungsstellen wie „Lost in Space“, „ESCapade“ oder die Computersuchthilfe Hamburg kontaktieren.

Jugendschutz – passende Spiele auswählen 

Für reine Online-Spiele gibt es bisher noch keine Pflicht zur Alterskennzeichnung durch Prüfstellen wie der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Erfordert das Spiel eine Anmeldung, können Eltern ihr Kind dabei unterstützen, so wenige Daten wie nötig anzugeben, und in den Geschäftsbedingungen nachlesen, wofür diese verwendet werden. Enthält das Spiel realistische Gewalt, ist es nicht für Heranwachsende geeignet. Hier gilt es, die Entscheidung zu begründen und konsequent zu bleiben. Auch integrierte Spiel-Chats sind häufig problematisch, da sie meist nicht moderiert sind und ungeeignete Inhalte und Links enthalten können. Am besten orientieren sich Eltern bei der Auswahl an pädagogischen Empfehlungsportalen, testen das Spiel selbst und nutzen zudem Sicherheitseinstellungen sowie Jugendschutzprogramme.

Im Schwerpunkt “Games” finden Sie Goldene Regeln, Sicherheitseinstellungen für Computer und Konsolen, eine Bildstrecke zu kindgerechten Portalen für Online-Spiele und eine Spieledatenbank mit kindgerechten Games unterteilt in Genres und Altersfreigaben in Kooperation mit dem Jugendamt Köln.

SCHAU HIN!

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Telekommunikationsunternehmens Vodafone, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Hotline
030 / 52 68 52-132
service@schau-hin.info

 

 

 

 

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